Auf den Spüren des Plastikmülls
Auf den Spuren unseres Plastikmülls
Grenzenlos digital, dem Leitthema der LandFrauen folgend haben die KreisLandFrauen Crailsheim zum ersten Online Vortrag „Auf den Spuren des Plastikmülls“ eingeladen. Frau Lieber, Bildungsreferentin für Umwelt des württemberg- badischen Landesverbandes referierte zu diesem Thema.
Der erste Kunststoff wurde auf der Weltausstellung im Jahr 1862 in London präsentiert. Frühe Kunststoffe wurden aus natürlichen Materialien hergestellt. 1907 entwickelte Leo Hendrik Baekeland den ersten Kunststoff, der keine in der Natur bekannten Moleküle mehr enthielt- Bakelit. Der Boom begann erst nach dem Zweiten Weltkrieg mit PVC. Danach eroberte billiger Kunststoff die Welt.
Heutzutage sind Kunststoffe nicht mehr aus unserem Alltag wegzudenken; sondern allgegenwärtig: Wir nutzen sie für lebensrettende medizinische Geräte, als Joghurtbecher, für Kleidung, im Handy, Computer, Spielzeug, Autoreifen und Kosmetik; wir verwenden sie in der Landwirtschaft und Industrie. Die Vorteile von Kunststoffen liegen auf der Hand: Sie sind langlebig, günstig zu produzieren und vielfältig einsetzbar. Die langlebigen, leichten und formbaren Kunststoffe werden in zahllosen Industrie- und Alltagsprodukten verwendet. Kaum ein Industriezweig ist ohne Kunststoffe denkbar. Doch entgegen der ursprünglichen Intention, Kunststoff als hochwertiges Material zu etablieren, wird es heute vor allem gebraucht um Verpackungsmaterialien und Einwegartikel herzustellen, zum Beispiel werden Plastiktüten für Einkäufe nur wenige Minuten verwendet. Darüber hinaus benötigt z.B. eine normale Plastikflasche allein 450 Jahre bis sie sich zersetzt hat!
Die Nachteile von Kunststoffen führen zu globalen Problemen. So gibt es inzwischen weltweit fünf riesige Müllstrudel im Pazifik, Atlantik und dem Indischen Ozean. Tiere verheddern sich im Plastikmüll oder verhungern bei „vollem Magen“, da sie Plastikabfälle für Nahrung halten, die nicht verdaut werden kann. Die vielen Kunststoffabfälle im Meer werden zudem zu immer kleineren Teilen zersetzt und dann von Meerestieren aufgenommen. Auf diese Weise gelangt Mikroplastik in den Nahrungskreislauf.
Im Dialog mit den TeilnehmerInnen diskutierte Frau Lieber welche Alternativen es im Alltag für Kunststoffe gibt um letztendlich die Menge an Plastikmüll und Mirkoplastik zu reduzieren. Zum Beispiel schlug Sie vor, Glaspfandflaschen zu bevorzugen und auf Tetrapaks zu verzichten. Mit eigenem Stoffbeutel oder Netz regional und saisonal einzukaufen spart unnötige Plastikverpackungen.
Lebensmittel möglichst ohne Plastikverpackung kaufen da diese Verpackungen oft Weichmacher enthalten und diese gesundheitsschädlich für unseren Körper sind.
Insgesamt ein wertvoller Vortrag der nicht nur theoretisches Wissen zu Kunststoffen vermittelte sondern auch praktische Tipps zur Reduzierung von Plastikmüll.